Planspiel für Vierer im Gemeinderat
icon.crdate17.06.2024
Am 13. Juni wurden unsere Viertklässler zu einem spannenden Tag in das Rathaus Hemmingen eingeladen, um mit Hilfe eines Planspiels zu lernen, wie die Gemeinde und der Gemeinderat von Hemmingen funktionieren. Es wurden drei Durchläufe konzipiert und jeder dauerte 2 Schulstunden. 5 Gemeinderäte und unser Bürgermeister widmeten sich den ganzen Vormittag der Demokratieerziehung mit unseren Schülerinnen und Schüler und brachten Leben in die Vorbereitungen. Im ersten Schritt erhielten die Gäste von Herrn Schäfer eine Begrüßung und einen kleinen Input zur Gemeinde Hemmingen: Wie viele Einwohner gibt es in Hemmingen? Wie viele Mitarbeiter hat die Gemeinde? Wer gehört alles dazu? Wie ist der Gemeinderat zusammengesetzt? Dies wurde in einer anschaulichen Präsentation nahegebracht.
Anschließend wurden die Kinder über ein Losverfahren in Zufallsgruppen eingeteilt: Die CDU Gruppe mit Herrn Gentner, die Freie Wähler Gruppe mit Herrn Haspel und Frau Nell, die SPD Gruppe mit Frau Denne, die FDP Gruppe mit Frau von Rotberg und die Verwaltungsgruppe mit Herrn Schäfer. Rebecca Nell erklärte Wichtiges zum Thema Windkraft und der möglichen Verwendung eines Windrads in Hemmingen. Potenzielle Standorte wurden zur Diskussion freigegeben. In den Fraktionsgruppen wurde eine echte Beschlussvorlage "Windkraft in Hemmingen" vorgestellt mit Anlass, Sachverhalt, möglichen Standorten und Entscheidungskriterien. Die möglichen Standorte waren auf einer Landkarte markiert: Einmal der Feldmark nördlich von Hemmingen, bei dem zwar gute Windverhältnisse sind, aber Zufahrtswege gelegt werden müssen und die Gefahr von Lärmbelästigungen besteht. Das Gewerbegebiet im Süden, das durch schlechte Windverhältnisse den Energieertrag reduzieren könnte. Das Waldgebiet westlich von Hemmingen, das abseits von Wohngebieten liegt, aber ein Windrad negative Auswirkungen für die Umwelt und den Lebensraum der Tiere haben und den Erholungswert mindern könnte.
Der Junior-Gemeinderat wurde dann gebeten die Vor- und Nachteile der verschiedenen Standorte sorgfältig gegeneinander abzuwägen und eine begründete Entscheidung abzugeben, für welches Gebiet sich die jeweilige Fraktion entscheidet. Die Diskussionen waren lebhaft, ernst und motiviert. Es wurden mögliche Kompensationsmaßnahmen wie Aufforstung anderer Flächen oder Lärmschutz in Betracht gezogen. Die Kinder hatten verschiedenen Meinungen und glichen Ihre mit den anderen Kindern ihrer Gruppe ab, argumentierten, machten Kompromisse und überlegten in alle Richtungen. Schließlich wurde gemeinsam beschlossen, wer der Fraktionssprecher ist und später im Plenum die gemeinsame Entscheidung vorträgt.
Nach 20 Minuten kamen die „Junggemeinderäte“ wieder in den Plenarsaal an den großen Tisch und jede Fraktion verkündete das Ergebnis der vorherigen Diskussion. Anschließend wurde abgestimmt. Jeder durfte seine eigene Meinung kundtun. In der ersten Gruppe gab es eine knappe Mehrheit für den Wald vor dem Feld mit der Vorgabe, zerstörte Bäume wieder auf zu forsten, in der zweiten Gruppe wurden alle drei Standorte abgelehnt und ein vierter vorgeschlagen, bei der dritten Gruppe....(???)
Als Abschluss durften die Kinder noch das Büro des Bürgermeisters besuchen und die Geschichte des Wappens und des Rathauses hören. Das Gruppenbild im Trausaal war dann das Ende eines interessanten Vormittags.
Herzlichen Dank an die Gemeinderäte und unseren Bürgermeister für die viele Zeit, die sie uns geschenkt haben. Unsere vierten Klassen sind nun bestens vorbereitet auf ein demokratisches Miteinander und erhielten mit dieser aktiven Arbeit Motivation, sich auch später politisch zu engagieren. Besonderen Dank an Rebecca Nell, die zusammen mit der Schulleitung das Planspiel methodisch erarbeitet hat und anschließend mit viel Herzblut die inhaltliche Vorbereitung mit all den Papieren und der Powerpoint erarbeitet hat.
Wir hoffen, dieses Modell findet eine Fortsetzung im nächsten Jahr!
Konstanze Aßmann (Rektorin)