In diesen Zitaten, der erfolgreichen Kinderbuchautorin, finden wir wunderbar begründet, warum eine Erziehung zur Demokratie unbedingt schon im Grundschulalter begonnen werden soll.
Auch der offizielle „Leitfaden zur Demokratiebildung“, der ab dem Schuljahr 2019/2020 verpflichtend für alle Schulstufen und Schularten ist, drückt diesen Wunsch deutlich aus:
„Demokratie lebt vom Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, keine andere Herrschaftsform ist so auf Mitwirkung angewiesen und kann nicht früh genug Gegenstand von Bildung und Erziehung sein. Demokratiebildung ist dem Kultusministerium deshalb ein wesentliches Anliegen und integraler Bestandteil schulischer Bildungs- und Erziehungsziele. Zudem erleben Schülerinnen und Schüler Demokratie unmittelbar in schulischer Mitwirkung.“Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Unsere Aufgabe als Grundschule Hemmingen war es nun, eine Möglichkeit zu finden, dieses wichtige Thema auch bei uns umzusetzen. Wir riefen das Juniorteam ins Leben:
Dieses besteht aus jeweils einem Jungen und einem Mädchen der Klassenstufen 3 und 4. Die Vertreter werden innerhalb ihrer Klassen demokratisch gewählt. Das Juniorteam trifft sich regelmäßig zu verschiedenen Themen, die das aktuelle Schulleben beeinflussen. Diese Themenpunkte werden einerseits von Schülerseite eingebracht, können aber auch mal von Seiten der Lehrerschaft an das Juniorteam herangetragen werden. Die Juniorteamvertreter beraten, diskutieren, lernen Kompromisse zu schließen und müssen dabei auch immer die Interessen der Schüler aller Klassen berücksichtigen.
Demokratisch ist es, dem anderen zuzuhören, seine Meinung zu erwägen, das, was einem selbst einleuchtet, zu akzeptieren und gegen das übrige, unter ständiger Wahrung des Respektes vor der Person des anderen, seine Gegenargumente hervorzubringen.
Walter Scheel
Von getroffenen Entscheidungen wird sowohl in der Lehrerkonferenz, als auch in den einzelnen Klassen im Rahmen des Klassenrates Bericht erstattet.
Aber auch an die Klassen 1 und 2 wurde gedacht. In diesen Stufen werden einfachere Formen demokratischer Mitbestimmung erprobt und erlernt (z.B. Entscheidungen zur Sitzordnung, zu einzelnen Unterrichtsinhalten und die Anbahnung eines regelmäßigen Klassenrates).
Unsere gesteckten Ziele:
Oberziel:
- Identifikation und Wirkungsbewusstsein mit und in der Klassen- und Schulgemeinschaft.
Unterziele:
- In einem eigenständig geführten Klassenrat, unter Berücksichtigung der Gesprächsregeln, Zusammenleben demokratisch gestalten.
- Qualitatives Schülerfeedback auf Grundlage gemeinsam vereinbarter Bewertungskriterien geben können.
- Die eigene Meinung angemessen vertreten, Konflikte auf sprachlicher Ebene, kompromissbereit lösen und verschiedene Meinungen akzeptieren können.